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Nichts weiter als ein Kollateralschaden

Zeit Online: 26. April 2023

10nach8

Belarus:innen sind mit und in ihrem Land wie verschwunden. Aber nicht mal für die unbeholfene Nachfrage: “Und jetzt? Was nun?”, reicht das in Deutschland aus. Denn wer sollte das Land als vermisst anzeigen, außer Belaruss:innen selbst? Wo und warum überhaupt? Darauf habe ich keine Antwort. Bloß Wortfetzen: Menschenrechte … demokratische Öffentlichkeit … Weltrecht … 


Die Erfahrung der Ohnmacht
verändert alles

Zeit Online: 8. April 2022

10nach8

Man kann zwar noch einatmen. Aber man hat seit über eineinhalb Jahren in Belarus nicht mehr ausgeatmet.

In anderen Sprachen: Englisch, Französisch, Italienisch, Polnisch


Belarus

Hinter Gittern sind die Journalistinnen und Journalisten. Nicht die Herrschaften.

Journal DJV NRW: 22. Okobter 2021

Gastbeitrag

Niemand lebt mehr in einem Land, sondern wir alle leben längst in einer Welt. Und solange die Presse- und Meinungsfreiheit in dieser Welt in Gefahr sind, sind alle Demokratien in Gefahr. Denn keine Diktatur existiert für sich alleine, abgeschottet hinter Mauern und Zäunen. Auch wenn es danach aussieht.


Der Schmerz nach dem Schmerz im Schmerz

Zeit Online: 18. Juli 2021

10nach8

Mit einem Kugelschreiber kann man in Belarus nichts mehr aufschreiben. Mit einem Kugelschreiber sticht man in die Kehle. In die eigene Kehle. Stepan Latypow hat in seinem Anklagekäfig im Gerichtssaal über Folter im Gefängnis berichtet. Auch darüber, dass seine Familie und Nachbarn erpresst würden, sollte er sich nicht für schuldig erklären. Er weigerte sich, das zu tun. Er entschied sich für den Kugelschreiber.


Das Ende des Stummseins

Zeit Online: 15. Januar 2021

10nach8

Als Belarusin über Belarus zu sprechen, bedeutete bis vor Kurzem, immer wieder von vorn anzufangen. Sich stets zu wiederholen. Immer wieder dieselbe Frage zu beantworten: Wie ist es, in einer Diktatur zu leben? Mehr wollte man in Deutschland über die Jahre nicht wissen. Ich werde dort anfangen, wo ich aufgehört habe zu sprechen.


Partizipation, Publikum und Pluralismus

Medienkorrespondenz: 12. September 2019

Leitartikel

Digitalisierung und Globalisierung, Algorithmen und Fake News, Filterblasen und Echokammern, Individualisierungstendenzen und Fragmentierung der Gesellschaft, Verrohung öffentlicher Diskussionen, Hetze und Hass, Fremdenfeindlichkeit und wachsender Nationalismus, Brexit und die AfD, Populisten und Social Bots auf dem Vormarsch, wachsende Sehnsucht nach Autoritäten und Aufstieg von Autokraten – und natürlich das Phänomen Donald Trump: Mit solchen Stichwortlisten beginnt heute fast jede öffentliche Auseinandersetzung zum Thema Strukturwandel der Öffentlichkeit. Beendet werden diese Auseinandersetzungen üblicherweise fast genauso originell und zukunftweisend wie ihre Anfänge es schon versprechen: Wir müssen miteinander reden. Oder eben nicht. Man weiß nicht mehr so recht, ob und mit wem und wie und in welchem Umfang man noch reden kann/darf/soll/muss. Irgendwo dazwischen wird auf die Ängste und Sorgen der Bürger eingegangen, in dem Sinne, dass sie ernst genommen werden müssen, und es wird die Rolle der Medien erwähnt, die zu all dem Übel angeblich maßgeblich beitragen.