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Die Unsichtbaren

Belarussische Journalistinnen im Exil

  • Deutschlandfunk Kultur, Voice Versa Feature: Online seit 12. Juli 2023 Juli 2023, Onair am 29. Juli 2023
  • Autorin: Katja Artsiomenka; Regie: Hannah Georgi; Redaktion: Katrin Moll; Technische Realisation: Gerd Nesgen
  • Musik: Yegor Zabelov, Sveta Ben & Galya Chikiss, Ilwood feat. Veranika Kruhlova

Fünf belarussische Journalistinnen erzählen von ihren Erfahrungen und ihrer Arbeit in einem totalitären Staat. Es ist eine universelle Geschichte: von Repression und Gewalt, von Willkür und Gefängnis und schließlich von Flucht und Exil.

Seit den gefälschten Präsidentschaftswahlen am 09. August 2020 ist in Belarus befindet sich das Land in freiem Fall. Denn die Repressionen hören nicht auf:  Durchsuchungen und Festnahmen, Untersuchungshaft auf unbestimmte Zeit und jahrelange Haftstrafen, Folter und Gewalt. Das eigene Land ist für Belarus:innen zu einem Gefängnis außerhalb von Recht und Gesetze geworden. Welche Sprache der Welt kann das benennen, was in Belarus geschieht?  Wie kann man über das Land berichten, das sprachlos gemacht wurde? Und wie kann man aus diesem Gefängnis ausbrechen?  Die belarussischen Journalist:innen sind nicht verstummt, sie berichten weiter aus dem Exil über den Staat, der sie zu Verbrecher: innen erklärt hat. Bloß wer hört überhaupt zu?

Mit Tatsiana Ashurkevich, Aksana Browacz, Uljana Boboed  und … und…  

Nicht zu Wort kamen die 35 aktuell inhaftierten Journalist:innen

Nahaufnahme: Belarus-Protest in NRW

  • WDR 5, Neugier genügt Feature: 18. Februar 2021
  • Autorin: Katja Artsiomenka; Regie: Matthias Kapohl; Redaktion: Regina Tanne

Neutralität. Das Wort, das ich früher oft von Belarus:innen in Belarus gehört habe. Als Umschreibung für „Gleichgültigkeit“, „Resignation“, für „wen denn sonst wählen?“ oder den Wunsch, einfach sein Leben zu leben. Neutralität – das Wort, das zugleich fast genauso häufig wie der Ausdruck „politisch interessiert“ vorkam. Das bedeutete: „Ich habe viel über Politik gesprochen“. Und zwar so laut, dass kaum jemand etwas davon mitbekommen hat.  Wer kann heute in Belarus neutral sein? Darauf habe ich keine Antwort. Ich kann sie nicht mal denken. 

Ausschnitt: Nahaufnahme Belarus-Protest in NRW, Produktion: WDR Köln 2021

Wir privat? Wie öffentlich? Tagebücher

  • WDR 5, Neugier genügt Feature: 06. August 2020
  • Autorin: Katja Artsiomenka; Regie: Matthias Kapohl; Redaktion: Regina Tanne

Was wir meinen und fühlen, worüber wir staunen, nachdenken, uns freuen, warum wir zweifeln, uns empören, ängstigen oder was uns schmeckt und wie das Wetter so ist – wir sind mittlerweile gewöhnt, all das aufzuschreiben. Das Leben mit der Welt teilen, sich mitteilen. In den sozialen Netzwerken. Was behalten wir eigentlich nur für uns? Was notieren wir nur für uns? Schreibt überhaupt noch jemand ein Tagebuch? Und wenn ja, soll das wirklich niemand zu Gesicht bekommen? Wie privat ist so ein Heft oder Büchlein im Gegensatz zu Facebook, Twitter und Co? Als bürgerliche Praxis der Selbstkontrolle und Selbstbeobachtung haben die regelmäßigen Aufzeichnungen ihren Ursprung im 19. Jahrhundert. Insbesondere Mädchen werden von Eltern oder Erzieher:innen dazu systematisch aufgefordert.Im 20. Jahrhundert wird das Tagebuchschreiben zu jedermanns und jederfrau Sache, wobei die Frauen immer noch leicht überwiegen. Ich stöbere in Tagebüchern aus dem 21. Jahrhundert. Auf der Suche nach Privatem. Auf der Suche nach Öffentlichem. Auf der Suche nach der Schwelle dazwischen.


…warum wir schweigen

und wie aus unserem Schweigen das Verschweigen wird…

  • WDR 5, Neugier genügt Feature: 17. Mai 2019
  •  Autorin: Katja Artsiomenka; Regie: Matthias Kapohl; Redaktion: Regina Tanne 

Ist Sprachlosigkeit wirklich etwas, das aus Abwesenheit, Mangel, Defizit, Verlust und Enteignung kommt? Oder kann sie auch aus einer Fülle entstehen? Ist sie nur hohl und immer im Unrecht oder auch sinnstiftend und sinnvoll? Entweder – oder, weder – noch oder gleichwohl? Kommt sie auf Einladung oder bricht sie wie ein unerwünschter Gast oder gar ein Dieb ein? Was nimmt sie mit? Was bringt sie mit? Wie oder wann wird aus unserem Schweigen das Verschweigen? Hat die Sprachlosigkeit überhaupt eine Muttersprache? Wo ist sie in Deutschland zu Hause? Im Gespräch mit Schriftstellerinnen Katrin Schmidt und Julia Kissina.


Familiengedächtnis 

Über das Kollektive und Besondere im Ruhrgebiet

  • WDR 5, Neugier genügt Feature: 07. November 2018
  • Autorin: Katja Artsiomenka;  Regie: Matthias Kapohl; Redaktion: Regina Tanne 

Das Ruhrgebiet erzählt gerne Geschichten. Von Kumpels und Maloche. Vom schwarzen Himmel. Von Zusammenhalt und Ehrlichkeit. Von den einfachen Leuten des besten Menschenschlags. Fast jede Ruhrgebietserzählung ist eine Eintrittskarte ins Museum der verschwindenden Tugenden. In eine „denkmalgeschützte Siedlung“ der kollektiven Erinnerung. An die Einfachheit des Lebens und die Schwere der Arbeit. Was macht diese kollektive Erzählung mit dem Gedächtnis der einzelnen Menschen? Mit den Erinnerungen an ihre persönliche Familiengeschichte? Wie weit reicht sie zurück? Wann und wie beginnt man sich die eigene Geschichte zu erzählen? Was sind die Voraussetzungen dafür: Bildung, Eigentum, Wohlstand?


Das Gefühl von Sicherheit    

Gespräche über eine deutsche Sehnsucht

  • WDR 3 Kulturfeature: 23. September 2017                                               
  • SWR 2 Feature am Sonntag: 05. August 2018                                                
  • NDR Kultur: 04. Juni 2019                                                           
  • Deutschlandfunk Kultur Feature: 16. Mai 2020
  •  Autorin: Katja Artsiomenka; Regie: Matthias Kapohl; Redaktion: Leslie Rosin

Nach Thomas Hobbes ist sie so etwas wie ein Anhängsel in der politischen Philosophie: die Sicherheit. Über die Freiheit denken Philosophen viel lieber nach. In der Politik ist die Sicherheit jedoch die stabilste politische Währung. Die Freiheit bleibt eine Zumutung. Ich kann mich sehr gut daran erinnern, wie sich die Sicherheit in meiner Heimat Belarus anfühlt. Von dieser Sicherheit kann man sich nicht befreien, die  Alexander Lukaschenko seit über 20 Jahren dem gelähmten Land vorgaukelt. In Deutschland wollte ich erfahren, wie es ist, in einem Land nicht mit „Freiheit von“, sondern mit „Freiheit zu“ zu leben und zu denken. Und ich wollte wissen: Wie viel Sicherheit braucht man denn hier?  Wie viel ist den Deutschen diese Freiheit wert? Und welche Freiheiten sind sie bereit zu opfern für mehr Sicherheit? Mit Reinhold Messner, Ralf Fücks, Markus Beckedahl, Bernd Ladwig und Harald Lenz.


Gefahrenzone öffentlicher Dienst

  • WDR5, Neugier genügt Feature: 23. Januar 2017
  • Autorin: Katja Artsiomenka; Regie: Claudia Kattanek; Redaktion: Vera Dreckmann

Gewalt ist ein Tabu-Thema. Sie macht sprachlos. Doch die Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst sorgt seit fast einem Jahr immer wieder für Schlagzeilen. Seitdem wird die Gewalt zum „gesamtgesellschaftlichen“ Problem erklärt: Die Gesellschaft sei verroht und der Respekt für einander abhandengekommen. Was ist aber daran wirklich „gesamtgesellschaftlich“, was passiert eigentlich im öffentlichen Dienst und in der Gesellschaft?


Mit der Straßenbahn durch Belarus

  • SWR 2, Tandem Feature: 19. April 2015
  • Autorin: Katja Artsiomenka; Redaktion: Karin Hutzler Regie: Andrea Leclerque;

Um 3 Uhr 15 beginnt ihr Tag. Sie ist Straßenbahnfahrerin in der belarussischen Stadt Witebsk und fährt seit 13 Jahren dieselbe Strecke. Ihr Weg ist vorgegeben, das hat für sie durchaus Vorteile, denn so können unliebsame Überraschungen vermieden werden.

Ausschnitt: Mit der Straßenbahn durch Belarus, Produktion: SWR 2015

Auch Svetlana Zavadskajas Leben bewegt sich seit langem in einer festen Spur, die aber eine ganz andere ist. Ihr Mann wurde im Jahr 2000 entführt und später offiziell für tot erklärt. Er war Kameramann von Präsident Alexander Lukaschenko. Seither kämpft sie zusammen mit den Frauen von anderen Verschwundenen und politischen Gefangenen für Menschenrechte in Belarus.

Ausschnitt: Mit der Straßenbahn durch Belarus, Produktion: SWR 2015

Kollektivbild mit Dame

Frauen in Osteuropa

  • WDR 3 Kulturfeature: Erstausstrahlung: 18. Oktober 2014
  • Kulturradio rbb: 12. April 2015
  • Ö1 ORF Hörbilder: 16. Januar 2016
  • Deutschlandradio Kultur: 14. Mai 2016
  • Autorin: Katja Artsiomenka;Redaktion: Gisela Corves; Regie: Hannah Georgi

Aktivistin, Arbeiterin, Lebensgefährtin, Mutter, und natürlich die unnahbare Schöne – die Frau in der Sowjetunion. Wenn sie 35 wurde, nannte man sie Tante und sie nannte sich Pferd. Welche Rollen hat eine Frau in Belarus, Russland und in der Ukraine heute zu spielen? Und wie lange währt ihr Frausein?